Geschichte

Die im Juni 1913 gegründete Gemeinnützige Baugenossenschaft Gartenvorstadt Freiburg erwarb das Baugelände vom Armenfonds im Mai 1914 (Freiburger Tagblatt v. 09.05.1914). Laut der Veröffentlichung sollte noch im Jahr 1914 eine größere Anzahl an Einfamilienhäusern erstellt werden.

Die ersten Häuser waren dann bereits Ende 1914 bezugsfertig, wobei der Einzug damals noch recht beschwerlich war, weil noch nicht alles fertiggestellt war.

Anlässlich dieses Einzugstermins feierte die Geschichtswerkstatt als AG des Lokalvereins Freiburg-Haslach e.V. und das Aktionskomitee 100 Jahre Gartenstadt Freiburg-Haslach das 100-Jährige Bestehen der Freiburger Gartenstadt. Das Aktionskomitee bestand aus interessierten Anwohnerinnen und Anwohner der Gartenstadt, die verschiedene Aktionen überlegt und durchgeführt haben.

Wie oben beschrieben bestand die Vorbereitung des Jubiläumsjahres aus den beiden Säulen der Geschichtswerkstatt und des Aktionskomitees.

Die Geschichtswerkstatt kümmerte sich um die Archivarbeit, bereitete eine Ausstellung vor, plante Führungen und liefert Berichte für die Jubiläumsschrift.

Das Aktionskomitee plante Veranstaltungen wie einen Tag der offenen Gärten, einen weißen Tisch, Musik in den Gärten im Rahmen der Haslacher Hofmusik, einen Speil- und Sporttag und trug durch das Wissen der Anwohner über die Vergangenheit ebenfalls zur Füllung der Festschrift bei.

Begleitet wurde das Jubiläumsjahr durch das Gemälde von Petra Eckerle. Die in der Gartenstadt wohnende Künstlerin hat speziell zum Jubiläum ein Kunstwerk geschaffen, welches Anfang 2015 beim Dreikönigtreffen des Lokalvereins Freiburg-Haslach e.V. für das Schulfrühstück in der Vigeliusschule versteigert wurde. Erworben hat es Günter Frey im Auftrag des Bauverein Breisgau eG. Das Bild soll an einem allgemein zugänglichen Platz (geplant war der Gemeinschaftsraum in Gutleutmatten) aufgehängt werden und an das Jubiläum erinnern.

Die Ausstellung war ab dem 05. Oktober 2014 (Ausstellungseröffnung) bis zum September 2016 in der Scheune der Melanchthonkirche (Markgrafenstraße 18 a) in Freiburg zu besichtigen.

Nach monatelanger Vorarbeit war es endlich soweit.
Nach der offiziellen Eröffnung durch den Vorsitzenden des Lokalvereins; Hubert Nixdorf und dem Baubürgermeister der Stadt Freiburg, Herrn Prof. Dr. Martin Haag, öffneten damals 23 Gärten die Tore. Nicht der Garten an sich stand im Vordergrund, sondern individuelle Themen wie Musik- und Tanzdarbietungen, Ausstellungen aber auch Zeit und Platz, sich einfach iM Garten auszuruhen.
Der Tag fand weit über die Stadtgrenzen großen Anklang und hatte sehr viele Besucher*innen: Dies war auch bei der historischen Gartenstadtführung der Fall, die auf Grund der großen Teilnehmerzahl geteilt werden musste.

Eine tolle Idee und hauptsächlich für die Gartenstadtbewohner*innen selbst war der sog. Weiße Tisch oder auch das Dîner en blanc gedacht. Viele brachten ihre Tische und Stühle, Essen und Getränke mit und reihten sich zu einer langen Tafel zusammen. Einfach toll, wie man sich so nähergekommen ist und welches Gemeinschaftsgefühl sich entwickelt hatte.

In der Stadtteilbibliothek fand in Zusammenarbeit mit der Haslacher Wundertüte der einführende Vortrag von Wulf Daseking mit dem Titel „Die Haslacher Gartenstadt: Zukunftsvision oder Auslaufmodell?“ statt

Die Gartenstadt wollte an der erfolgreichen Hofmusik der AG Wundertüte des Lokalvereins Freiburg Haslach e.V. teilnehmen. Dies geschah mit einem sog. Vorspiel zur eigentlichen Hofmusik. Einige Gärten haben Platz für Musik und Besucher*innen gemacht und so wurde man richtig in die eigentliche Haslacher Hofmusik eingestimmt.

Spiel- und Sporttag u.a. mit dem Kinder- und Jugendtreff Haslach am 27.09.2014

Eine Veranstaltung auch für die Jüngeren in der Gartenstadt war das Ziel des Spiel- und Spottages. Neben einem Fußballturnier auf dem Engler-Sportplatz organisierte ein Team aus der Gartenstadt In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtreff Freiburg-Haslach einen Parcours mit insgesamt 6 Stationen, bei denen sich die Teilnehmenden Teilnahmestempel und am Ende einen Preis abholen konnten. Eine wirklich gelungene Veranstaltung, die auch die kommenden Jahre, mit Ausnahme des Jahres 2020, in etwas abgeänderter Form stattfand.

Vor der Melanchthonkirche erzählten die ehemaligen Bewohner der Freiburger Gartenstadt, Heinz Schlempp, Werner Kästle und Kurt Müller, wie sie die Zeit in der Gartenstadt erlebt haben. Moderiert wurde diese Unterhaltung von Adolf Neumahr.

Was Wäre ein Gartenstadtjubiläum ohne Pflanzen? Das dachte sich Eva Bodenmüller und organisierte eine Pflanzentauschbörse. Oftmals hat man etwas im Garten, was sich stark vermehrt hat. Oder man möchte einfach mal etwas anderes haben udn hat etwas zu viel. Einfach mal zur Pflanzentauschbörse gehen udn schauen, ob man Abnehmer*innen oder eben neue Pflanzen findet.

Geschichtliche Führung durch die Gartenstadt am 11.10.2014

Rudi Eisenmann, der schon lange in der Gartenstadt wohnt, zeigte Bilder von damals und heute aus der Gartenstadt im sehr gut besuchten Carlsbau.

In der vollbesetzten Scheune der Melanchthongemeinde wurden Gedichte und das Leben der Freiheitsdichter, deren Namen die Straßen der Gartenstadt hauptsächlich prägen, anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Gartenstadt“ einmal genauer betrachtet.
Der Schauspieler Ullo von Peinen und René Zipperlen gingen der Frage nach: Auf welche Freiheit man sich hierbei, so kurz vor und nach dem Krieg gegen Frankreich bezogen hatte. Freiheit wovon? Freiheit wozu?

Der Abschluss des Jubiläumsjahres fand wieder auf dem Englerplatz aber auch in der gesamten Gartenstadt statt. Mehr Häuser und Gärten als sonst waren an diesem Tag mit Lichtern und Kerzen beleuchtet bzw. bestrahlt. Rudi Eisenmann hat z. B. Bilder an das Nachbarhaus projiziert.
Natürlich war im Rahmen des Haslacher Adventskalenders an diesem Tag auch der Nikolaus da und beschenkte die Kinder mit Mandarinen, Nüssen und weiteren Leckereien.
Dieser Abschluss mit Glühwein und Punsch war der Startschuss für den dann, bis auf das Corona-Jahr 2020, jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt in der Gartenstadt.

Wer noch mehr über die Gartenstadt in Freiburg-Haslach wissen möchte, der kann dies gerne im Jubiläumsbuch „Geschichte und Geschichten – 100 Jahre Gartenstadt Freiburg-Haslach“ ISBN 978-3-00-047910-6 nachlesen.